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Wanderfalke

(Falco peregrinus) 

WANDERFALKE



Systematik 



Der Wanderfalke gehört zur Familie der Falken (Falconidae). 

Merkmale 

Der Wanderfalke hat eine helle Bauchseite mit dunkler Querbänderung und einen dunklen Bartstreif. Das übrige Gefieder ist graublau bis graubraun gefärbt. Im Flug erscheinen die Flügel lang und schmal, der Schwanz ist kurz, die Flügelschläge taubenartig. Die Weibchen sind größer als die Männchen. 

Vorkommen 

Der Wanderfalke kommt weltweit in verschiedenen Unterarten vor. Verbreitungs-schwerpunkte in Europa sind die Mittelgebirge und die tieferen Lagen der Alpen. In Baden-Württemberg gibt es größere Populationen auf der Schwäbischen Alb, im Schwarzwald, im Neckartal und im Odenwald. 

Lebensraum 

Die Art siedelt in Baden-Württemberg überwiegend in den Felslandschaften. Besonders große und hohe Felsen bieten geeignete Horstplätze. Wanderfalken brüten aber auch in Steinbrüchen, an hohen Gebäuden und Türmen. Häufig werden dort von Vogelschützern Kunsthorste angebracht. 

Biologie 

Der Wanderfalke beginnt mit der Balz bereits im Herbst, im März erreicht sie ihren Höhepunkt. Charakteristisch sind akrobatische Schauflüge während der Balzzeit. Die Art baut keine Horste, sie brütet auf Felsabsätzen und in Felsnischen mit ebenem Untergrund. Bis Mitte März legen die Weibchen 3-4 Eier ab. Die Brutdauer beträgt etwa 32 Tage. Die Jungfalken bleiben etwa 42 Tage im Nest. Bis in den Hochsommer hinein betteln sie jedoch noch bei ihren Eltern um Nahrung. Das Jagdrevier umfaßt einen weiten Bereich um den Horstfelsen. Der hochspezialisierte Jäger erbeutet andere Vögel wie Drosseln, Finken, Stare und Tauben im Sturzflug. Dabei erreichen die Tiere Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Auf Felsköpfen (”Rupfkanzeln”) wird die Beute zerlegt und gefressen. Oft werden auch Beutedepots angelegt. 

Gefährdung & Schutz 

Der Wanderfalke war in den vergangenen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Durch erfolgreiche Bewachung der Brutplätze, sowie durch den verringerten Einsatz von bestimmten Pestiziden konnten sich die Bestände wieder erholen. Inzwischen gilt die Art in Baden-Württemberg als gerettet, in der Roten Liste (B.-W.) wird sie dennoch als „stark gefährdet” eingestuft. Die Art ist auch in der Liste der EU-Vogelschutzrichtlinie enthalten. Zum Schutz des Wanderfalken an Kletterfelsen sind mehrmonatige Kletterverbote während der Brutzeit notwendig. 


Steckbrief Wanderfalke [PDF 150 KB]

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